Bambus ist ein echter Hingucker im Garten und begeistert mit exotischem Flair, strukturgebender Eleganz und verblüffender Vielseitigkeit. Doch wer seine grüne Oase um diese faszinierende Pflanze erweitern möchte, steht schnell vor der Frage: Welche Bambusarten sind für den heimischen Garten wirklich geeignet? Damit Ihr Bambus nicht wuchert oder den Winter nicht übersteht, sollten Sie gezielt auswählen. Hier erfahren Sie, welche Arten sich als Gartenbambus bewähren, wie Sie unliebsame Überraschungen vermeiden – und mit welchen Tipps Ihr Bambus im Garten zu einem wahren Schmuckstück wird.
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ToggleBambus im Garten: Vorüberlegungen und häufige Probleme
Viele Gartenbesitzer wünschen sich einen Bambus als raffinierten Sichtschutz oder als exotisches Highlight. Während der Gedanke an schnelle Begrünung und dichte Halme verlockend klingt, sorgen ausläuferbildende Bambusarten oft für Ärger: Sie breiten sich mitunter unkontrolliert im kompletten Garten aus, wenn keine wirksamen Maßnahmen wie eine Rhizomsperre getroffen werden. Andererseits gibt es auch genügsame, pflegeleichte Arten, die sich hervorragend für kleine oder mittelgroße Flächen eignen.
Die Wahl der richtigen Bambusart ist also entscheidend dafür, ob Sie jahrelang Freude an den immergrünen Gräsern haben oder sich schon bald über Ausläufer ärgern müssen.
Die wichtigsten Bambusarten im Vergleich: Horstbildend versus Ausläuferbildend
Grundlegend unterscheidet man beim Gartenbambus zwei Typen:
- Horstbildende Bambusarten (meist Fargesia): wachsen kompakt, bilden keine langen Ausläufer – ideal für Hecken, Sichtschutz, kleine Gärten oder die Kübelkultur.
- Ausläuferbildende Bambusarten (meist Phyllostachys): wachsen sehr schnell und bilden mit Rhizomen lange unterirdische Ausläufer – Vorsicht, wenn keine Rhizomsperre vorhanden ist!
Horstbildende Bambusarten für den Garten: Die sichere Wahl
Wer sicher gehen will, entscheidet sich für Fargesia-Bambus. Diese horstbildenden Arten gelten als ausgesprochen pflegeleicht, robust und winterhart. Sie wachsen in dichten, aufrechten Horsten und bleiben ohne Rhizomsperre an Ort und Stelle – ideal, um Gärten dauerhaft und unkompliziert zu begrünen.
Beliebte Fargesia-Arten: Eigenschaften & Vorteile
- Fargesia murielae: Diese klassische Heckenbambus-Art bleibt mit 2–2,5 Metern Wuchshöhe überschaubar und eignet sich perfekt als Sichtschutz, Hintergrundbepflanzung oder Solitär im Kübel. Ihr Laub bleibt auch im Winter grün.
- Fargesia rufa: Besonders kompakt (2,5–3,5 Meter), verträgt auch sonnigere Standorte, wächst buschig und dicht. Die rötlich-braunen Halme bringen warme Farbtöne in Beete und Terrassen.
- Fargesia robusta: Auch „Zebra-Bambus“ genannt, weil die Halme mit hellen Halmscheiden auffallen. Er wird bis zu 7 Meter hoch und macht auch im Einzelstand eine fantastische Figur.
Vorteile von Fargesia-Bambus auf einen Blick
- Pflanzen bleiben dort, wo sie gepflanzt werden – keine Ausbreitungsprobleme.
- Meist sehr frosthart und wintergrün.
- Für kleinere Gärten und sogar als Kübelpflanze bestens geeignet.
- Leicht in Form zu schneiden und als Hecke nutzbar.
- Geringerer Pflegebedarf, da keine Rhizomsperre nötig.
Ausläuferbildende Bambusarten: Mächtige Alleskönner mit Pflegeaufwand
Phyllostachys steht für eindrucksvolle Bambusarten mit schnellem Wachstum, imposanten Halmen und unbändiger Vitalität. Sie brillieren als Solitärpflanzen, strukturieren weitläufige Gärten und bieten pfeilgerade Sichtschutzwände. Doch Vorsicht: Ohne Rhizomsperre „wandert“ dieser Bambus durch den gesamten Garten (und mitunter zu Nachbarn!).
Typische sowie empfehlenswerte Phyllostachys-Arten
- Phyllostachys nigra: Der Schwarzrohrbambus ist wegen seiner dunklen, fast schwarzen Halme ein echter Exot. Er wird bis zu 7 Meter hoch und bleibt bei kompetenter Pflege ein außergewöhnlicher Blickfang.
- Phyllostachys aurea: Der Goldbambus punktet mit gelblich-goldenen Halmen, ist bis zu 5–6 Meter hoch und blüht erst nach Jahrzehnten. Perfekt, wenn hohe grüne Wände gewünscht sind, etwa als Windschutz.
- Weitere beeindruckende Arten: Phyllostachys bissetii (robust & winterhart, dichte grüne Halme), P. vivax (besonders kräftige Halme & stattliche Höhe bis 10 Meter).
Rhizomsperre – Muss für ausläuferbildende Arten
Beim Pflanzen von Phyllostachys ist eine fachgerecht eingegrabene Rhizomsperre (Bambussperre) unverzichtbar. Sie verhindert, dass der Bambus über die gewünschten Gartenbereiche hinauswuchert. Optimal ist dafür eine mind. 60 cm tiefe, stabile HDPE-Folie oder ein spezieller Rhizom-Container. Kontrollieren Sie jährlich die Abgrenzung und entfernen Sie etwaige Ausbrüche rechtzeitig.
| Bambus-Art | Eigenschaften | Winterhärte | Wuchsform | Preis* (ca.) |
|---|---|---|---|---|
| Fargesia murielae | Horstbildend, kompakt, pflegeleicht | -22°C | Buschig | 20–40 €/St. |
| Fargesia rufa | Schneller Wuchs, dicht, wenig Anspruch | -23°C | Kompakt | 25–45 €/St. |
| Phyllostachys nigra | Ausläuferbildend, schwarze Halme | -18°C | Riesig, aufrecht | 30–65 €/St. |
| Phyllostachys aurea | Goldgelbe Halme, ausläuferbildend | -20°C | Hoch, straff | 28–60 €/St. |
Pflege von Gartenbambus: Standort, Wässerung & Winterschutz
Die Pflege Ihres Bambus ist unkompliziert, wenn Sie die wichtigsten Bedürfnisse der Pflanze kennen. So erzielen Sie kräftige Triebe, gesundes Laub und jede Menge Faszination – das ganze Jahr über.
Standort und Boden für gesunden Bambus
Bambus liebt einen lichthellen bis halbschattigen Platz, windgeschützt und möglichst ohne pralle Mittagssonne. Der Boden sollte:
- humos (reich an organischer Substanz)
- locker-durchlässig (keine Staunässe!)
- gleichmäßig feucht, aber nie nass
Richtiges Gießen & Düngen
- Regelmäßiges Gießen, vor allem im Sommer und bei jungen Pflanzen. Staunässe meiden, da die empfindlichen Wurzeln sonst Schäden nehmen können!
- Eine Mulchschicht schützt vor Austrocknung und Kälte.
- Düngen Sie idealerweise im Frühjahr mit organischen Volldüngern oder speziellem Bambusdünger (Stickstoff ist besonders wichtig für Triebwachstum und Blattglanz).
Bambus schneiden – wann & wie?
- Fargesia-Bambus kann jederzeit in Form geschnitten werden, am besten aber im Frühjahr oder Frühsommer. Ältere Halme lassen sich bodennah entfernen, um die Pflanze zu verjüngen.
- Phyllostachys verträgt ebenfalls einen Rückschnitt und kann so im „Zaum gehalten“ werden. Stärkere Schnittmaßnahmen möglichst außerhalb der Hauptwachstumsphase (Frühherbst).
Winterschutz: Wann Bambus Hilfe braucht
- Die meisten Fargesia-Sorten sind winterhart. Dennoch schützt Sie eine Mulchschicht, eventuell Tannenreisig und reichlich Wässern im Herbst (bei frostfreiem Boden), vor Kälteschäden.
- In rauen Lagen profitieren empfindlichere Arten von einem Vlies- oder Schattiernetz über Blättern und Wurzelbereich.
- Kübelbambus unbedingt vor extremer Kälte und direkter Wintersonne schützen!
Der richtige Bambus für jede Nutzung: Sichtschutz, Kübel & Solitär
Bambus als Sichtschutz: Dicht, immergrün, blickdicht
Viele Gartenfreunde schätzen Bambushecken als lebendigen Sichtschutz. Besonders Fargesia-Arten sind hervorragend für blickdichte, immergrüne Hecken geeignet – sie wachsen dicht, treiben schnell nach und bleiben auch im Winter schön grün. Für hohe Hecken oder als Windschutz empfiehlt sich Phyllostachys (mit Rhizomsperre!).
Bambus im Kübel: Für Terrasse, Balkon & kleine Gärten
- Wählen Sie kleinwüchsige, horstbildende Bambusarten.
- Nutzen Sie große, tiefe Pflanzgefäße (ab 40 l), um das Wurzelwachstum zu ermöglichen. Staunässe durch Dränage im Kübelboden vermeiden.
- Bambus im Kübel braucht öfter Wasser und im Winter zwingend Schutz vor Frosttrockenheit.
Bambus als architektonisches Highlight/Solitär
- Einzelne große Bambusstauden, vor allem von Phyllostachys, strukturieren den Garten als solitäres Highlight.
- Doch auch als Bambusgruppe im asiatischen Stil machen verschiedene Arten eine gute Figur.
Bambus– ein lebendiges Highlight für Ihren Garten
Bambus ist viel mehr als ein grüner Sichtschutz – er ist Bewegung, Strukturwunder und ein echter Magnet für Blicke und Bewunderung. Mit der passenden Auswahl – Fargesia für problemloses Gärtnerglück und Phyllostachys für imposante Erscheinungen mit Rhizomsperre – können auch Sie Ihren Garten in eine asiatische, moderne oder naturnahe Oase verwandeln. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und entdecken Sie, wie vielseitig Bambus Ihre grüne Wohlfühlwelt bereichern kann!
Verwandeln Sie Ihren Garten in einen ganz persönlichen Bambushain und genießen Sie das sanfte Rascheln, den satten Grünton und das beruhigende Ambiente – starten Sie jetzt mit der passenden Bambusart für Ihr Gartenprojekt!
Häufige Fragen zu Bambus im Garten
Welche Bambusarten gelten als horstbildend?
Horstbildende Bambusarten – vor allem aus der Gattung Fargesia – wie Fargesia murielae, Fargesia rufa und Fargesia robusta wachsen kompakt in dichten Horsten und bilden keine unterirdischen Ausläufer aus. Sie gelten als sehr pflegeleicht und wuchern nicht.
Welche Bambusarten sind ausläuferbildend?
Ausläuferbildende Bambusarten entstammen meist der Gattung Phyllostachys, z.B. Phyllostachys nigra oder Phyllostachys aurea. Sie breiten sich mit kräftigen Rhizomen rasant aus – so ist eine Rhizomsperre zwingend erforderlich.
Benötigt jeder Bambus eine Rhizomsperre?
Nein. Horstbildende Arten wie Fargesia kommen ohne Rhizomsperre aus. Lediglich ausläuferbildende Bambusarten wie Phyllostachys benötigen diese dringend, um unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.
Wie pflege ich Bambus im Garten optimal?
Bambus liebt einen halbschattigen, windgeschützten Standort mit humosem, durchlässigen Boden. Gießen Sie regelmäßig, vermeiden Sie Staunässe und düngen Sie im Frühjahr. Winterschutz (Mulch, Vlies, ausreichend Wässern) ist insbesondere bei Jungpflanzen oder in rauen Lagen wichtig.
Sind alle Bambusarten winterhart?
Nein, nicht jede Bambusart ist gleich winterhart. Die meisten Fargesia-Sorten überstehen auch strenge Fröste, während manche ausläuferbildende Phyllostachys-Arten in sehr kalten Lagen einen Winterschutz benötigen.





